Sonntag, 31. Juli 2011

Review: "Planet der Affen (1968)"

Filme und Serien


Planet der Affen (1968) 

 
Produktionsjahr: 1968
Laufzeit: 112 min
Budget: 5,8 Mill. $
Einnahmen: 32,6 Mill. $
Zur Homepage: -
Skript: Hier klicken


Der Trailer:



Planet der Affen - wer unter uns kennt diese Filmreihe nicht? Die meisten (mich eingeschlossen) würden dabei sofort auch: TRASH rufen! Doch da würde ich über meine eigene Ignoranz stolpern, denn "Planet der Affen" von 1968 ist ein zeitgenösisches Meisterwerk, dass seinesgleichen sucht.
 

Die Handlung von Planet der Affen ist allseitsbekannt: Eine Crew von Raumfahrern fliegt nahe der Lichtgeschwindigkeit und stürzt auf einen "unbekannten" Planeten ab. Auf diesem regieren intelligente Affen über stumme, dumme Menschen. Am Ende stellt sich jedoch heraus: Der Planet ist die Erde. Und so fragt auch der Hauptdarsteller treffend: "What have you done?"


"Möchte der kleine Mensch sein Zuckerli haben?"


Auch wenn die Handlung plump erscheint - sie ist ein erzählerischer Kniff uns arroganten Menschen endlich einmal den Spiegel vorzuhalten. Denn in Wirklichkeit ist dieser Film eine zeitgenössische Gesellschaftskritik, die an ihrer Aktualität auch nach knapp 50 Jahren nichts eingebüßt hat.


So wird der Wechsel Mensch <--&gt; Affe nur benutzt um zu zeigen, wie wir eigentlich mit der Natur und der Schöpfung umgehen. Die Szene in denen z.B. die Affen nach einer Großwildjagd von Menschen auf ihrer "Beute" stehend, triumphierend Erinnerungsfotos schießen, ließ mich schwer schlucken. Ich habe schon so einiges gesehen, aber so etwas nimmt mich auch heute noch mit. Aber auch ansonsten ist der Umgang der Affen mit den "seelenlosen" Menschen, das abfällige von oben herab über ihre "Versuchsmenschen", und auch wie die Menschen in Käfigen gehalten werden, zur Paarung verwendet werden und notfalls auch mal kastriert werden, bedrückend dargestellt.

Das Tribunal der Affen - noch darf er Kleidung tragen!


Generell werden in hervorragenden Dialogen gesellschaftsrelevante Themen abgehandelt. So geht es unter anderem um die Frage: Wissenschaft vs. Glauben; haben Menschen eine Seele?; Affen haben das von Gott gegebene Recht die Erde sich Untertan zu machen; darf man wirklich jedes Experiment mit Menschen machen? etc.... Auch die damals zeitgenössische Rassentrennung findet kurz Anklang.


Die Gesellschaft der Affen wiederum scheint streng kastenartig aufgebaut zu sein. Orang-Utans sind die Führer und Richter, Schimpansen Wissenschaftler und Arbeiter und Gorillas sind Wärter und für die Armee zuständig.


 Ein echter Amerikaner kann sie ALLE haben!


Da ich selber Biologe studiert habe, sehe ich den Film heute auch ganz anders als durch die Augen des Kindes das ich einst war. Vieles habe ich damals nicht verstanden und konnte es auch gar nicht. Der Film ist daher auch nichts für Leute die einfach einen simplen SciFi Film sehen wollen mit viel Krach-Bum und Peng. Wer aber eine Gesellschaftskritik gepaart mit fantastischen Dialogen, nachdenklichen Monologen und ausdrucksvollen und beeindruckenden Affenmasken sehen will (was Tricktechnisch wirklich unfassbar gut umgesetzt wurde) der MUSS diesen Film einfach gesehen haben. Man muss jedoch auch dem Film seine Zeit geben, da er sich für heutige Sehverhältnisse langsam aufbaut und auch die "futuristisch-experimentelle" Musik ist schon "etwas" gewöhnungsbedürftig.


Kritikpunkte gab es für mich zwei: Einerseits, die manchmal sinnlosen Verfolgungsjagden die dem Film eine höhere Spannung geben wollten, aber eigentlich nur den Fortgang der an sich spannenden Geschichte gestört haben. Und zum zweiten: Es wird von einer großen Affengesellschaft geredet, von einem Staat, Regierung etc... aber außer dem kleinen Dorf (Städtchen?) ist nichts zu sehen. Bei dem Budget hätte damals wirklich ein wenig mehr drinnen sein können ;-)


Fazit:
Ein zeitgenössischer SciFi-Film der in Wirklichkeit Gesellschafts und Kulturkritik in Reinform ist. Kein dumpfes Ape vs Human Rollenspiel sondern, um einmal einen Mitschauer des Abends zu zitieren: "Pflicht für angehende Wissenschaftler"



Gesamtwertung:




Einzelwertungen:

Christoph: 7,5/10
"Gut für Filmabende. Unerwartet Gesellschaftskritisch & und auch heute noch treffend (?) Insbesondere die wissenschaftliche Thematik."

Christian: 9/10
"Toller Soundtrack, tolle Kamera - ein Film der sich Zeit lässt und dem Ungespoilertem Zuschauer das ein oder andere Oha-Erlebnis bietet! Pflicht für angehende Wissenschaftler"

Corny: 8,5/10
"siehe Fazit"

Und hier noch eine Making-Off-Doku:


 

2 Kommentare:

  1. Ja, der Film is cool! Ich hab den als Kind gar ned gesehen gehabt (und wenn, dann kann ich mich ned dran erinnern) - ich hatte den irgendwann im fortgeschrittenen Teenager-Alter bewusst angesehen, und war genau deiner Meinung danach :) Schade, dass die Folge-Filme immer schlechter wurden :(

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    1. Dafür haben wir ihn ja dieses Jahr zusammen nachgeholt ^^

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