Donnerstag, 9. Oktober 2014

Der Einfluss von Star Trek auf die moderne Wissenschaft 135

Der Einfluss von Star Trek auf die modernen Medien

Teil 135: 

Physiknobelpreis 2014

Erst einmal herzlichen Glückwunsch an die diesjährigen Physiknobelpreisgewinner Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura für ihre Entwicklung der blauen LEDs. (Dank Euch leuchten die Warpgondeln meiner Enterprise Modelle erst so richtig schön blau - DANKE!)
 

Auf Tagesschau.de gab es dazu einen interessanten, auch für Laien wie mich verständlichen Bericht - doch wenn man zu dem Thema schon jemanden interviewt dann doch bitte auch jemanden der sich mit der Materie wirklich auskennt. Denn so einen Faupax wie sich der Bochumer Physikprofessor Andreas Wieck dabei geleistet hat, geht ja wohl gar nicht:

Wo soll ich da nur anfangen? Also erstens: bei Star Trek gibts KEINEN PHOTONENANTRIEB!! Der heißt und hieß und wird immer WARPANTRIEB heißen! Es gibt zwar einen theoretischen Photonenantrieb der in der aktuellen Wissenschaft diskutiert wird, der funktioniert aber grundlegend anders als der Warpantrieb! So heißt es bei Wikiepedia: 

"Bei einer Photonenrakete, u. a. vorgeschlagen von Eugen Sänger[9][10], würde ein Atomreaktor eine schwarze Fläche so stark erhitzen, dass die Schwarzkörperstrahlung der Fläche Schubkraft erzeugt. Der Nachteil besteht darin, dass sehr hohe Energiemengen notwendig sind, um winzigste Schubkräfte zu erzeugen. Da die Rakete durch die Kernspaltung/-fusion/-annihilation Masse verliert, sind die spezifischen Impulse niedrig. Der Radiator (die schwarze Fläche) würde aus Wolfram oder Graphit bestehen. Photonenraketen sind technologisch machbar, aber ineffektiv. Ein LiIon-Akku könnte final auf wenige cm/h beschleunigt werden. Solarzellen wären hier sinnlos, da sie stärker als Sonnensegel wirken."

    Bei dem in Stark Trek angewandten Warpantriebsprinzip wird hingegen ein Warpfeld um das Raumschiff aufgebaut, durch welches das Raum-Zeit-Kontinuum manipuliert wird. Somit wird nicht das Raumschiff auf Überlichtgeschwindkeit beschleunigt sondern der Raum verzerrt. Das ist auch der Grund warum bei Warpflügen große Gravitationssenken im Weltall (Sonne, schwarze Löcher etc...) im Vorfeld in die Flugbahn miteinkalkuliert werden müssen, da sich diese negativ auf den Warpantrieb auswirken. Also somit ein grundlegend anderesartige Fortbewegungsmethode!
    Richtig in der Aussage von Prof. Wieck ist einzig, dass der Antrieb der U.S.S. Enterprise auf einer Materie-Antimaterie-Reaktion beruht. Diese funktioniert dabei wie folgt:

    "Die Energie für diesen Antrieb [Materie-Antimaterie] würde durch eine Paarvernichtung von Materie und Antimaterie geliefert werden. Bei diesem Prozess wird die gesamte Ruheenergie der Teilchen vollständig freigesetzt. Dabei wird in eine Wolke aus Materie ein wenig Antimaterie geschossen. Die Materie erhitzt sich dadurch enorm, Kernfusionsprozesse setzen ein und erhitzen die Materie weiter. Diese wird anschließend durch eine magnetische Düse ausgestoßen.
    Das größte Problem aus der heutigen Sicht stellt die Erzeugung und Lagerung von Antimaterie dar. Da die Produktion soviel Energie verbraucht, wie die Reaktion später liefert, scheidet eine Produktion an Bord des Raumschiffs aus. Die Antimaterie müsste mitgeführt werden. Mit dem jetzigen Stand der Technik ist ein Antimaterieantrieb nicht möglich, da man keine Möglichkeit kennt, größere Mengen an Antimaterie zu erzeugen. Für einen Flug zum Mars und zurück wären nur etwa 0,1 Gramm Antiprotonen nötig, doch selbst die Herstellung dieser geringen Menge Antiprotonen ist derzeit utopisch."


     Wenn man also schon so funky-geeky wirken möchte und daher mit Star Trek Foskeln um sich wirft - dann muss man da aber auch fest im Sattel sitzen, lieber Herr Wieck. ;-)

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